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FORM-FARBE-LEBENSFREUDE III; Türkheim 2025

 

Vom 28. März bis 13. April 2025 findet die Frühjahrausstellung des Kunstkreises Eschenlohe im Kleinen Schloss Türkheim statt. Neun Künstlerinnen und Künstler zeigen unter dem Titel "FORM-FARBE-LEBENSFREUDE" ihre Werke.

Der Maler Eschenlohe erstellte das Konzept für diese Ausstellung. Neben der Umsetzung des Themas zusammen mit Künstlern aus dem Kunstkreis war es ihm wichtig, dem Maler Martin Polk im Rahmen der Ausstellung eine besondere Bühne zu geben und so dessen künstlerisches Schaffen zu würdigen.

Neu im Kunstkreis und das erste Mal bei einer unserer Ausstellungen dabei ist die Künstlerin Angelika Lorenz. Die ehemalige Sonderschulpädagogin lebte und arbeitete bis 2017 in München. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin und zeigte ihre Werke in mehreren kleineren Ausstellungen. Heute lebt Angelika Lorenz in Bad Wörishofen. Kreativ zu arbeiten ist für sie Ausdrucksform ihrer Seele. Gefühle und innere Bilder suchen sich wie von selbst mit Hilfe verschiedener künstlerischer Techniken wie Acryl, Zeichnung, Collage, Skulptur, Aquarell und auch Gedichten ihren Weg, meist auf metaphorische, surrealistische Weise.

Bilder von Barbara Mesenburg, Brigitte Wolf und Ingrid Miller waren auch in unserer Herbstausstellung zu sehen. Ich freue mich, dass die drei Künstlerinnen an der aktuellen Ausstellung beteiligt sind und mit ihren Exponaten einen Einblick in den Prozess ihrer künstlerischen Arbeit ermöglichen.

Ingrid Miller aus Mindelzell lädt den Betrachter immer wieder ein, sich an ferne Orte zu träumen. Ihre Bilder vermitteln Fernweh und Sehnsucht nach dem Meer. Die Künstlerin ist auch als Kursleiterin tätig und experimentiert gern mit unterschiedlichen Materialien.

Die Kaufbeurer Künstlerin Brigitte Wolf arbeitet als Malerin sowohl figurativ als auch abstrakt. Kreativität, Fantasie und die Freude am Experimentieren sind kennzeichnend für ihre expressiven, energiegeladenen Werke. Ihr zweites Standbein ist die Zeichnung: Ein verspielter, tänzerischer Strich ist ihr ebenso eigen wie ein kraftvoll fordernder.

Barbara Mesenburg aus Rammingen ist beruflich als Sozialpädagogin mit Schwerpunkt Kunsttherapie und als Kunsttherapeutin tätig. Sehr erfolgreich findet sie in ihrer Freizeit Erfüllung im kreativen Ausdruck. Sie arbeitet mit Pastellkreiden, Kohle, Bleistift oder Acryl. Lieblingsmotive sind Portraits und Körperstudien. Ihr bevorzugter Mal- und Zeichenstil ist realistisch.

Helene Schmidt lebt und arbeitet seit 1990 in Kaufbeuren, wo sie auch ihr Atelier hat. Als Malerin und Bildhauerin experimentiert sie in Öl, Acryl und Mischtechniken sowie mit Ton, Gips, und Keramik. Im Rahmen des Kunstkreises stellte Helene Schmidt bereits Skulpturen und Bilder aus. Aktuell zeigt die Künstlerin zwei Siebdrucke auf japanischem Papier sowie ein Porträt in Acryl auf Naturpapier.

Frank Riederle ist mehrfach ausgezeichneter Fotograf. Er war unter anderem Trainer der Nikonschool Deutschland, ist Autor eines Bildbandes, schreibt Gedichte und musiziert in einem Duett. 

Über die übliche Art und Weise der Aufnahme von Motiven und ihrer Ausbelichtung hinaus, begann Frank Riederle Ende 2019, Foto – Kreation/Applikation – und teilweise auch Text/Botschaft miteinander zu kombinieren und zu verbinden. Seine Bilder bekommen dadurch einen hohen Wiedererkennungseffekt.

Erst seit 2016 malt Sophie Fiener mit Acryl auf großformatigen Leinwänden. Ihre Themen sind dabei aktuell-gesellschaftlicher Art und immer wieder Motive aus dem wunderbar-zauberhaften Circe de Soleil. Die Mindelheimer Künstlerin beteiligt sich mit drei Skulpturen an dieser Ausstellung, zwei aus Styropor und eine aus Altholz.

 

Im Focus dieser Ausstellung stehen die Maler Martin Polk und Eschenlohe, deren Bilder in diesen drei Räumen ausgestellt sind.

Der Maler Eschenlohe zeigt Werke aus seiner Reihe „Impression Mensch“, sowohl aus seinem bisherigen Schaffen, als auch neu entstandene.  Seine Darstellung von weiblichen Porträts und Akten in expressiver Malweise ist die persönliche Ausdruckform des Künstlers. Ganz bewusst lässt er immer wieder impressionistische Elemente einfließen und setzt damit den Spannungsbogen, in dem sich das Motiv befindet, in Szene. Das Ergebnis sind farbintensive, ausdrucksstarke und authentische Bilder, gemalt in Öl auf Pappelholz.

Über die eigenen Gemälde hinaus stellt Eschenlohe dieses Mal einige Bilder aus unserer Privatsammlung, die stilistisch zur Ausstellung passen, aus.

Das ist interessant, weil es neben der künstlerischen Individualität von Polk und Eschenlohe durchaus auch Berührungspunkte gibt. Mit ihrem expressiven und engagierten Malstil sowie auch der Wahl ihrer Motive, der Mensch in seinem ureigensten Wesen, polarisieren beide.

Jetzt noch einige Worte zum Maler Martin Polk, der 1940 im Sudetenland geboren, vorwiegend im Allgäu und in Italien lebte und arbeitete. 

Heute ist sein Lebensmittelpunkt gemeinsam mit seiner Frau Anne in Bad Wörishofen, wo er bekannt ist und wo er viele Jahre als Kurarzt tätig war.

In den 1960er Jahren absolvierte Martin Polk sein Medizinstudium. 

Ein weiterer Schwerpunkt zu dieser Zeit war die schriftstellerische Arbeit. Als Autor von Erzählungen, Sachbüchern und Manuskripten befasste er sich u.a. mit Gesundheitserziehung und Kneipp, mit literarischen sowie gesellschaftspolitischen Themen und verfasste Reiseberichte.

In den 70er Jahren wurde Martin Polk als Autodidakt künstlerisch tätig, vorwiegend mit expressiver Malerei. Auslöser für seinen lebenslangen Exkurs in die Kunst war der Besuch einer beeindruckenden Ausstellung in München.

Später absolvierte er verschiedene Ausbildungen u.a. bei Prof. Hans Seeger in München, Prof. Claus Pack, einem Wiener Maler und wichtigem Vorkämpfer der Moderne sowie Helmut Middendorf in Berlin.

Martin Polk war eigentlich immer mit Stift und Papier unterwegs, um seine Eindrücke, die er im Alltag und auf Reisen gewann, festzuhalten. Spontan und unmittelbar entstanden auf diese Art Skizzen in Text und Bild. 

Gemalt hat er dann meist mit Acryl auf Papier und Leinwand.

Polks Bilder sind vielseitig - experimentell und ganzheitlich, sie sind sein Bekenntnis zur Bildsprache des 20. Jhd., besonders zur Spätmoderne nach 1945, die Martin Polk nachhaltig prägten.

Die Vielseitigkeit des Künstlers findet ihren Schwerpunkt in der Tradition des Expressionismus, der sich immer weiter entwickelte und sich mit anderen Stilarten der Moderne vermischte: mit Pop-Art, Aktionskunst, Material- und Objektkunst. Das erscheint zunächst widersprüchlich, setzt jedoch letztlich die Dynamik der Gedanken und das Bekenntnis des Künstlers ins Bild.

Von 1980 an stellte Martin Polk seine Werke immer wieder in Einzel- und Gruppenausstellung sowohl regional in Bad Wörishofen, Türkheim und Mindelheim, überregional u.a. in München und Berlin als auch international in Italien, Prag und auf Teneriffa aus….

…Und seit 2023 auch immer wieder im Rahmen des Kunstkreises Eschenlohe hier im Schloss Türkheim.